Bitte warten

10.12.2020

Falls ihr euch grad ein bisschen einsam fühlt, hab ich einen guten Tipp: einfach mal eine Hotline anrufen, z. B. die von der Cofag (der Covid19-Finanzierungsagentur des Bundes). Quasi wie ein Hörbuch, aber weniger aufwühlend.

Es ist irrsinnig beruhigend, wenn diese wohlig warme Stimme dir immer und immer wieder erzählt, dass er (eigentlich sagt er „wir“, aber die anderen lerne ich ja nicht kennen) von 8 bis irgendwann für mich da ist. Das erzeugt Hoffnung. Und je länger die Ansage läuft umso mehr feine Nuancen höre ich heraus: „persönlich“, „so rasch wie möglich“, „co-fuck“. Die unterlegte Musik verstärkt mein Vertrauen in diese Institution, denn sie vermittelt wirklich, dass Geduld und Gleichgültigkeit gegenüber Wiederholungen Grundtugenden sind. Auch ich merke schon, wie sich die Grundtugend „Gleichgültigkeit gegenüber Geduld“ bei mir einschleicht. Mittlerweile bin ich mir allerdings nicht mehr sicher, ob ich nicht eingeschlafen bin und das alles träume. Wann hab ich da eigentlich angerufen, war das heute oder gestern oder morgen?