„Lassen Sie mich arbeiten!
Margarethe Ottillinger – Bericht einer Vorstandsdirektorin
Eine Produktion von portraittheater
im Auftrag der Wirtschaftsuniversität Wien, Stabstelle Gender & Diversity Policy
Regie: Sandra Schüddekopf
Schauspiel: Anita Zieher
Foto: Helena Wimmer
Maske: Tina Kern
Text: Sandra Schüddekopf und Anita Zieher mit Originalzitaten von Margarethe Ottillinger
Margarethe Ottillinger (1919 – 1992) war 25 Jahre lang Vorstandsdirektorin der OMV und damit eine Pionierin der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Als eine der ersten Frauen hat sie an der Hochschule für Handelswissenschaften in Wien promoviert. Nach ihrem Aufstieg in der Eisen- und Stahlindustrie wurde sie bereits mit 27 Jahren Leiterin der Planungsabteilung des Ministeriums für Vermögensbildung und Wirtschaftsplanung und war dafür verantwortlich, dass Österreich die zweithöchste Rate aus dem Marshallplan erhielt. 1948 wurde sie jedoch von den Russen verhaftet und fälschlich der Spionage für die Amerikaner bezichtigt. Sie wurde in den russischen Gulag geschickt und verbrachte 7 Jahre unter furchtbaren Bedingungen in russischen Straflagern und Gefängnissen. Nach dem Staatsvertrag kam es zu einer Amnestie österreichischer Gefangener und sie konnte zurück nach Österreich. 1956 begann sie für die Österreichische Mineralölverwaltung zu arbeiten und wurde im Jahr darauf Prokuristin und schließlich Vorstandsdirektorin der ÖMV. Ihrer außerordentlichen Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass auf dem Georgenberg in Wien Liesing die Wotruba-Kirche gebaut wurde.
PREMIERE: 23.02.2022, 15 Uhr
Im Anschluss an die Aufführung findet noch eine Diskussionsveranstaltung statt. Weitere Infos hier.